Welche Ideen und Wünsche zur Mobilität haben die Einwohnenden der Region Heide? Was wird an der bestehenden Infrastruktur positiv aufgenommen und wo wird Verbesserungsbedarf gesehen?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Online-Beteiligung, an welcher sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger vom 17.07. bis zum 30.09.2025 beteiligt haben. Die Rückmeldungen zeigen: Viele schätzen bereits bestehende Angebote und Maßnahmen. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Vorschläge und Ideen, wie der Verkehr und die Mobilität in der Region noch sicherer, komfortabler und umweltfreundlicher gestaltet werden können.
Insgesamt wurden 360 Hinweise abgegeben, welche sich in 308 Verbesserungsvorschläge und 52 Lobe aufteilen.
Was gut ankommt
Es zeigte sich, dass in einigen Bereichen bereits positive Entwicklungen wahrgenommen werden. Dabei kamen der Kategorie Verkehrsinfrastruktur für Autos die meisten Lobe zu. Weniger Lob erhielt der Fußverkehr sowie der ÖPNV.
- Für den Autoverkehr lobten beispielsweise viele Teilnehmende die Verkehrsführung in Form der Einbahnstraßenregelung in der Neuen Anlage und in Lüttenheid in der Stadt Heide. Auch das Parkangebot in der Innenstadt wird überwiegend als ausreichend empfunden. Bestehende Geschwindigkeitsbegrenzungen und Anzeigetafeln, so etwa zu finden in Heide, Lieth oder Lohe-Rickelshof, tragen nach Ansicht vieler zur Verkehrssicherheit bei.
- Für den Radverkehr wurde vor allem die klare Abgrenzung der Radwege gelobt, etwa am Markt oder entlang der Husumer Straße. Auch der Friedrichsweg in Lohe-Rickelshof und der Alte Landweg in Weddingstedt wurden als positive Beispiele für eine sichere und angenehme Radinfrastruktur genannt.
- Zum Fußverkehr und ÖPNV wurden nur wenige positive Hinweise entgegen genommen, Mehrfachnennungen kamen jedoch dem Bahnhof Heide als angemessen und angenehm ausgebauter Bahnhof zugute.
In der folgenden Abbildung ist die Verortung aller Lobe in der Region entsprechend ihrer Kategorien dargestellt.

Wo noch Handlungsbedarf besteht
Neben den Loben wurden auch zahlreiche Verbesserungsvorschlage durch die Teilnehmenden abgegeben.
- Dabei betrafen die meisten Anmerkungen den Radverkehr; rund die Hälfte aller Vorschläge wurde in dieser Kategorie verortet. Deutlich zeigte sich, dass sich viele durchgängige und sichere Radwege, bessere Oberflächen und breitere Wege wünschen, vor allem im Gebiet der Stadt Heide unter der Stadtbrücke und entlang der Hamburger, Meldorfer und Husumer Straße. Häufig wurde auch auf Konflikte mit dem Autoverkehr, unzureichende Beleuchtung oder fehlende Abstellmöglichkeiten, etwa am Bahnhof Heide, hingewiesen.
- Beim Autoverkehr reichten die Vorschläge von neuen Einbahnstraßenregelungen oder Umgehungsstraßen bis hin zu einer Reduktion der Fahrgeschwindigkeiten auf mehreren Straßen. Auch der Wunsch nach einer besseren Ladeinfrastruktur für E-Autos wurde mehrfach geäußert.
- Der Fußverkehr profitierte ebenfalls von vielen Hinweisen: Genannt wurden unter anderem der Bedarf an mehr Sitzgelegenheiten und Schatten in der Innenstadt, breiteren Gehwegen und sicheren Querungen. Eine bessere Beleuchtung und Aufenthaltsqualität sind ebenfalls häufige Wünsche.
- Beim öffentlichen Nahverkehr wünschten sich viele eine engere Taktung sowie eine bessere Ausstattung und Sauberkeit der Haltestellen und schlugen ergänzende Haltestellenstandorte in der Region vor. Zudem wurden zu knappe Umstiegszeiten zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln am Bahnhof Heide bemängelt.
- Auch das Thema Barrierefreiheit spielt bezüglich der Gehweginfrastruktur eine wichtige Rolle. So wurde sich mehrfach eine barrierefreie Gestaltung der Gehwege im Stadtgebiet Heide gewünscht, insbesondere durch Bordsteinabsenkungen.
- Darüber hinaus wurde deutlich, dass Sharing-Angebote wie Bike- oder Carsharing derzeit fehlen, einige Wünsche zur Einführung dieser Angebote gingen ebenfalls ein.

Räumliche Schwerpunkte
Die Hinweise konzentrieren sich vor allem auf das Stadtgebiet Heide, insbesondere auf den Marktplatz und große Verkehrsachsen wie die Hamburger und die Husumer Straße sowie die B 5 oder die L 150. Hier werden vor allem Lücken in der Radinfrastruktur, zu schmale Radwege und unebene Oberflächen kritisiert.
Am Bahnhof Heide wünschen sich viele sichere Fahrradabstellanlagen und bessere ÖPNV-Anschlüsse.
Aber auch in den anderen Kommunen besteht der Wunsch nach besseren Radverbindungen und einer stärkeren ÖPNV-Anbindung Richtung Heide.
Blick nach vorn
Viele Teilnehmende betonten, dass die Mobilitätsentwicklung in der Region stärker auf umweltfreundliche Verkehrsmittel ausgerichtet werden sollte. Der Ausbau von Rad- und Fußwegen, die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und die Schaffung attraktiver Aufenthaltsräume stehen dabei im Mittelpunkt.
Die Ergebnisse der Online-Beteiligung liefern wertvolle Hinweise, um die nächsten Schritte im Mobilitätskonzept gezielt anzugehen.
Der nächste Beteiligungsschritt für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierten findet in Form eines Zukunftsgespräches am 27.11.2025 von 18 bis 20 Uhr im Bürgerhaus Heide (Klaus-Groth-Saal) statt. Weitere ausführliche Informationen sind hier zu finden. Eine Anmeldung zur Veranstaltung kann hier vorgenommen werden. Eine Anmeldung erleichtert uns die Planung, ist aber keine Voraussetzung für die Teilnahme. Sie können auch spontan vorbeikommen.




